Hanseatische Blockchain-Innovationen für Logistik und Supply Chain Management
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Bisher werden Transportbegleitpapiere, Frachtbriefe und Zolldokumente von Transport- und Logistikunternehmen noch in Papierform, über E-Mail- und Clouddienste sowie Frachtbörsen ausgetauscht. Diese Formen sind aber nicht fälschungssicher und aufgrund der unterschiedlichen Softwarelösungen auch fehleranfällig. Mit dem Projekt HANSEBLOC sollen nun durch die Blockchain-Technologie und unter Beteiligung der HAW Hamburg nachhaltige Lösungen gefunden werden.
Die HAW Hamburg entwickelte hierfür das Konzept „Sensorchain“, welches es erlaubt Daten von Sensoren über eine Blockchain abzusichern, die diese selbständig aufbauen und Daten über Bluetooth austauschen. Die Manipulation von Sensoren, um z. B. das teure Kühlen von Ware zu vermeiden wird damit deutlich erschwert. Die Sensorchain dient als eine sicherer, vertrauenswürdige Datenquelle für jede Blockchain und hat vielseitige Einsatzquellen.
Die HANSEBLOC Plattform wird als Grundgerüst für die Logistik dienen, indem sie den Transport aller Waren identitätsschützend dokumentiert. Zukünftig soll es möglich sein, dass andere Serviceanbieter Anwendungen für die HANSEBLOC Plattform schreiben und die Funktionalität erweitern. Beispielsweise können Versicherungen Transporte automatisch und komfortabel über die Plattform versichern.
Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Webseite von HANSEBLOC.
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Die HANSEBLOC Plattform dient zur Digitalisierung des europäischen Frachtbriefs (CMR). Ihre Funktionsweise basiert auf einer Ethereum Blockchain, die den Frachtverkehr mithilfe von Smart Contracts abbildet. Alle Gefahrenübergänge werden demnach durch die Plattform dokumentiert.
Neben dieser Grundfunktion sollen verschiedene Dienstleistungen die Plattform ergänzen. Die HAW Hamburg half 2020 dabei diese Systemarchitektur mithilfe von Microservies zu erweitern. Dabei wurde das von der HAW entwickelte Sensornetzwerk „Sensorchain“ als erster funktionsfähiger Service in HANSEBLOC implementiert.
Die Sensorchain speist die Blockchain und die Benutzeroberfläche über eine Schnittstelle mit Sensordaten. Somit kann die Ladung überwacht werden und Vertragsverletzungen, wie beispielsweise das Überschreiten einer Temperaturgrenze, werden detektiert und auf einem separaten Smart Contract dokumentiert. Die Sensorchain fungiert durch ihr Design als ein vertrauenswürdiger Smart Oracle (Datenquelle einer Blockchain).
Die Sensoren wurden in Standard Europaletten platziert. Daraus entstanden „intelligente Ladungsträger“. Hierfür wurde von der HAW eigene Hardware entworfen, die den speziellen Anforderungen hinsichtlich Größe und Energie gerecht werden. Zusätzlich zu den Sensoren, wurde ein Gateway entwickelt, das sowohl die Kommunikation zwischen der Sensorchain und dem HANSEBLOC Netzwerk regelt als auch die GPS-Koordinaten der Ladung erfasst.
Für die Sensorchain wurde die Nutzeroberfläche der HANSEBLOC Plattform erweitert. Transporte, die unsere Sensoren verwenden lassen sich dadurch vom jeweiligen Unternehmen auf der Karte verfolgen und auf der Blockchain gespeicherte Sensorwerte können jederzeit abgerufen werden.
Das Projekt HANSEBLOC gehört zum Forschungs- und Transferzentrum Digitale Wirtschaftsprozesse.