Ziel des Verbundprojektes ist es, ein neuartiges, dynamisches und leichtgewichtiges Orthesensystem für Armlähmungen und ein innovatives Prothesensystem für Amputierte mit integrierten stabilen, somatosensorischen Feedbacksystems zu entwickeln. Dieses mobile Therapieunterstützungssystem (MTUS) soll genutzt werden, um eine bisher therapierefraktäre Schmerzqualität zu adressieren, die häufig chronifiziert und von den überwiegend jungen Betroffenen als besonders belastend beschrieben wird. Das Konsortiums ermöglicht über den Einsatz modernster Planungs- und Fertigungsverfahren (3D-Scan, 3D Druck, VR; BS/OB/RH) eine maximale Individualisiertung des mobiles MTUS. Die hiermit mögliche innovative Schmerztherapie wirkt nicht-invasiv, nicht-medikamentös, damit voraussichtlich nebenwirkungsfrei und ist zudem unabhängig von institutionellen Infrastrukturen. Über eine Integration von motorischer und sensorischer Rehabilitation adressiert das MTUS die Ätiologie der Schmerzen (somatosensorische Inkongruenz) kausal. Hierdurch kann eine zentrale Normalisierung der pathologischen reaktiven Reorganisation als Folge der Lähmung oder Amputation erreicht werden. Das MTUS kombiniert einen bottom-up- und einen top-down Wirkmechanismus: (a) durch Stimulation des peripheren somatosensorischen Systems wird die schmerzhafte maladaptive Reorganisation zurückdrängt; (b) Virtuelle Realitätsansätze nutzen das Primat des visuellen Inputs, um über die Illusion auf die somatosensorische Repräsentation einzuwirken. Der modulare, patientenspezifische und mobile Aufbau des MTUS erhöht voraussichtlich die Patientencompliance und damit die Effizienz der Therapie. Durch die Schmerzreduktion und die daraus folgende soziale und berufliche Reintegration des Patienten können erhebliche Kosten innerhalb unseres Gesundheitssystems und unserer Volkswirtschaft gespart werden.