RESAMP

Pilotstudie zur Reduzierung der Bilharziose durch Aquakultur-Interventionen in Madagaskar (Teilprojekt Public Health)

Pilotstudie zur Reduzierung der Bilharziose durch Aquakultur-Interventionen in Madagaskar

Projektbeschreibung

Schistosomiasis (Bilharziose) gehört zu den vernachlässigten Tropenkrankheiten (Neglected Tropical Diseases), einer Gruppe übertragbarer Krankheiten, die in tropischen und subtropischen Gebieten häufig vorkommen. Um die Krankheit effektiv zu bekämpfen ist eine Kombination von Diagnose, Behandlung, Aufklärungsarbeit sowie die Prävention von Infektionsrisiken unerlässlich.

Laut Weltgesundheitsorganisation (Resolution WHA70.16) sollten Präventionsansätze auch die Bekämpfung von Schnecken, den Zwischenwirten der Schistosomiasis, umfassen, welche die Krankheit auf den Menschen übertragen. Der Erfolg von Maßnahmen zur Prävention und Kontrolle von Infektionskrankheiten hängt dabei zum einen von ihrer Realisierbarkeit und zum anderen von der Akzeptanz durch die Ziel- und Interessengruppen ab.

Hierzu untersucht die HAW Hamburg gemeinsam mit dem Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin das Potential  von Fischkulturen als mögliche Infektionskontrollmaßnahme zur Verringerung der Übertragung von Bilharziose in betroffenen Reisfeldern in Atsinanana, Madagaskar.

 

Zielstellung

Das Ziel des Projekts RESAMP ist es, die Effizienz innovativer Aquakultur-Interventionen durch den Einsatz der Fischart Heterotis niloticus (Afrikanische Knochenzüngler) in Reisfeldern zur Prävention und Kontrolle der Übertragung von Schistosomiasis in Madagaskar zu erforschen.

Hierfür wird eine Machbarkeitsstudie mit Partner:innen aus Madagaskar und Deutschland durchgeführt werden. Einen wichtigen Beitrag leistet hierzu die Sicht von Public Health, welcher die HAW Hamburg durch Fragestellungen der Implementationsforschung nachgehen will:

  • Welche bisherigen Beispiele und Erfolge lassen sich für die Implementierung agro-ökologischer Interventionen zur Prävention und Kontrolle von vektorübertragenen Krankheiten im Allgemeinen sowie Schistosomiasis im Spezifischen identifizieren?
     
  • Welche standortbezogenen Faktoren können identifiziert werden, die eine Implementierung der Aquakultur-Intervention unterstützen oder auch erschweren würden?
     
  • Welche bevölkerungsbezogenen und kulturellen Faktoren, z.B. individuelles Risikoverhalten oder Skepsis gegenüber der Maßnahme, können identifiziert werden, die eine Implementierung der Aquakultur-Intervention unterstützen oder auch erschweren würden?

Die Ergebnisse liefern wertvolle Informationen für die Planung und Implementierung agro-ökologischer Interventionen im Kampf gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten. Das Projekt befasst sich somit mit einem Forschungsfokus von globaler Relevanz und zielt darauf ab, innovative Lösungen durch die Nutzung landwirtschaftlicher Praktiken am Beispiel von Fischkulturen zur Bekämpfung von Schistosomiasis in Madagaskar zu finden. Dies steht auch im Einklang mit den UN-Nachhaltigkeitszielen, die darauf abzielen, die wirtschaftliche Unabhängigkeit und Bevölkerungsgesundheit global zu stärken.

 

Förderung:

Das Forschungsprojekt wird im Rahmen der Vernetzungsplattform für Globale Gesundheit (German Alliance for Global Health Research (GLOHRA)) im Rahmenprogramm Gesundheitsforschung gefördert.

Mittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Förderkennzeichen: 01KA2109B

Projekt Team:

Juliane Bönecke
Projektleitung
Prof. Amena Ahmad
Projektlaufzeit
-
ProjektBudget
14.596
Kooperationspartner
Bernhardt-Nocht-Institut für Tropenmedizin
Mittelgeber
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Einrichtungen
Fakultät Life Sciences
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