Diversity-Tipps
Barrierefreie PDFs erstellen? Ferienzeiten bei der Veranstaltungsplanung berücksichtigen? Geschlechtergerechte Formulierungen finden? Unsere 13 Tipps rund um Antidiskriminierung und Chancengerechtigkeit zeigen Ihnen, wie Sie vielfältigen Lebenssituationen im Hochschulalltag sensibel begegnen können.
Tipp 13: Die Person beim Namen nennen
Eine Kooperation mit dem Queer-Referat des AStA und dem FSR Soziale Arbeit
Bei Zoom können Sie als Host oder Moderator*in einstellen, dass Teilnehmende ihren Namen selbst ändern können.
Dies kann für einige Personen wichtig sein. Mit welchem Namen Personen angesprochen werden möchten, ist nämlich nicht immer identisch mit dem eingetragenen Namen auf Ausweisdokumenten oder dem gespeicherten Namen an der Hochschule. Dies betrifft insbesondere trans* und/oder nicht-binäre Personen, die sich für einen anderen Namen entschieden haben, der aber (noch) nicht offiziell geändert wurde. Die Anrede mit dem falschen Namen und/oder falschen Pronomen kann verletzen und diskriminieren. Indem Sie die Namensänderung für Teilnehmende freigeben, können Personen den Namen sichtbar machen, mit dem sie angesprochen werden wollen. Außerdem ist es empfehlenswert, zu Beginn des Seminars nach dem vollen Namen und Pronomen der Teilnehmenden zu fragen. Weiterhin kann die Anrede mit Vor- und Nachnamen, als Alternative zu der üblichen Form mit Frau oder Herr genutzt werden.
Trans* und nicht-binär sind Selbstbezeichnung von Menschen, die sich nicht oder nur teilweise mit dem Geschlecht identifizieren, das ihnen bei ihrer Geburt zugewiesen wurde. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.
Kurzanleitung zum Ändern der Einstellungen:
1. Loggen Sie sich bei Zoom mit ihrem lizensierten HAW-Account ein.
2. Klicken Sie oben rechts in der Ecke auf Ihr Profil-Icon.
3. Es öffnet sich ein Auswahlmenü. Klicken Sie hier auf „Einstellungen“.
4. Klicken Sie auf „Mehr Einstellungen ansehen“. Dadurch öffnet sich ein neuer Tab in Ihrem Browser.
5. Wählen Sie die Option „In Meeting (Grundlagen)“ aus und scrollen Sie etwas nach unten bis Sie bei dem Punkt „Teilnehmern erlauben, sich umzubenennen“ ankommen. Klicken Sie auf die Schaltfläche rechts daneben, um die Option zu aktivieren.
Sie können die Option der Namensänderung auch während des Meetings aktivieren:
- Klicken sie auf der unteren Leiste auf „Teilnehmer”
- Nun öffnet sich ein Fenster. Klicken sie auf „Mehr”
- Wählen sie unter der Überschrift „Teilnehmern die Erlaubnis geben:” den Punkt “Umbenennen” aus.
Weitere Diversity-Tipps
Tipp 1: Gebrauch von Selbstbezeichnungen auf Infoflyern oder bei Vortragsfolien
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Stereotype, Sichtbarkeit und Selbstbezeichnungen
Das Nutzen von Selbstbezeichnungen auf Infoflyern oder bei Vortragsfolien kann helfen, benachteiligte Gruppen oder Personen sichtbar zu machen.
People of Colour, Trans*, Schwarz, Queer, Inter* - Manche dieser Begriff sind Ihnen vielleicht noch nicht vertraut. Dies liegt möglicherweise daran, dass in Berufsfeldern, wie der Politik oder in den Medien bestimmte Personengruppen, wie beispielsweise Frauen oder migrantische Menschen, unterrepräsentiert sind. Und dies unter anderem dazu führt, dass andere über sie schreiben und sprechen. Dabei werden häufig Fremdbezeichnungen verwendet, die diese Gruppen teilweise abwerten oder stereotyp darstellen.
Die Verwendung von Selbstbezeichnungen, wie People of Colour oder Trans* kann ein Weg sein, wie Sie selbst zu einer besseren Repräsentation von benachteiligten Gruppen beitragen können. Indem Sie sich über Selbstbezeichnungen informieren, verschaffen Sie sich ein großes Repertoire an alternativen und respektvollen Begriffen.
Die Broschüre zu Selbstbezeichnungen der Stabsstelle Gleichstellung der HAW Hamburg bietet eine erste Einführung in Begriffe, die selbst gewählt und nicht fremdbestimmt sind.
Das Glossar der Neuen Deutschen Medienmacher gibt im Hinblick auf Rassismus und Antirassismus einen guten Überblick über problematische Begriffe und deren Alternativen.
Tipp 2: Barrierefreie Gestaltung von PDFs
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PDFs mit Ecken und Kanten
Barrierefreie Gestaltung mit diesen einfach Tricks.
Einen Schritt in Richtung Barrierefreiheit können Sie machen, indem Sie barrierefreie PDF-Dokumente aus Word erstellen. Eine Anleitung der TU Dresden bietet dazu detaillierte Hilfestellung.
Einige wichtige Tipps haben wir hier für Sie zusammengefasst:
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Gliedern Sie ein Dokument, indem Sie Überschriften als Formatvorlagen in Word festlegen. Dabei muss die erste Überschrift auch der ersten Gliederungsebene entsprechen und folglich so weiter.
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Achten Sie darauf, dass die Schrift ausreichend groß und leserlich ist. Verschiedene Webseiten bieten Tipps zur Verwendung von Schriftarten (auch auf Webseiten) oder eine Übersicht darüber, welche Charakteristika eine Schrift gut lesbar machen.
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Nutzen Sie nur kontrastreiche Schriftfarben und am besten kein Rot oder Grün, um wichtige Inhalte hervorzuheben. Achten Sie außerdem auf das Zusammenspiel von Schrift- und Hintergrundfarbe.
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Tipp: Nutzen Sie den Contrast Checker und überprüfen Sie die Hintergrundfarbe ihrer Powerpoint-Präsentation und Ihre gewählte Schriftfarbe auf Kontraste und Barrierefreiheit (nach WPAC) - englischsprachig.
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Nutzen Sie Dokumententitel, um für Menschen, die eine Sprachausgabe verwenden, erkennbar zu machen, um welches Dokument es sich handelt (Anleitung der TU Dresden, S.9)
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Stellen Sie für alle Grafiken und Bilder Alternativtexte bereit.
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Prüfen Sie das PDF-Dokument selbst auf Barrierefreiheit durch die Funktion „Vorlesen“ und das Anzeigen der Navigation. Adobe Acrobat Pro ermöglicht eine Prüfung von PDFs auf Barrierefreiheit.
Sie können online auch barrierearme Vorlagen für Word, Excel oder Power Point (englischsprachig) herunterladen.
Für die barrierearme Gestaltung von Dokumenten und weiteren Medien für Menschen mit Sehbehinderung und/oder Sehbeeinträchtigung gibt die Webseite leserlich.info ausführliche Informationen.
Tipp 3: Geschlechtergerechtes Formulieren
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Wir gendern, wir ändern!
Eine Webseite hilft beim geschlechtergerechten Formulieren.
Sie wissen nicht, wie Sie „Abbrecherquote“ oder „Doktoranden“ geschlechtsneutral formulieren können? Das Online-Genderwörterbuch hilft Ihnen dabei!
Geben Sie ein Wort in die Suchmaske ein und lassen Sie sich überraschen, wie viele geschlechtsneutrale Formulierungen es gibt. Die Webseite bietet außerdem Tipps, wie Sie Textstellen schnell erkennen können, die es lohnt genderneutral umzuformulieren.
Und welche geschlechtergerechten Formulierungen empfiehlt das Präsidium der HAW Hamburg? Finden Sie es hier heraus: Grundsätze zum geschlechtergerechten Formulieren an der HAW Hamburg.
Tipp 4: Automatische Untertitel für Videos
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Lies doch mal mit!
Bei YouTube können Sie sich automatisch Untertitel für Videos anzeigen lassen.
Untertitel in Videos erleichtern oder ermöglichen es hörbeeinträchtigen Personen die Inhalte eines Films zu verstehen. Bei YouTube gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie Sie sich Untertitel von Videos anzeigen lassen können.
Eine Warnung vorab: Die Untertitelfunktion von YouTube ist in Sachen Barrierefreiheit noch verbesserungswürdig. Gleichzeitig gilt, dass vorhandene, nicht perfekte Untertitel besser sind als gar keine Untertitel.
Kurzanleitung zum Anzeigen von Untertiteln bei YouTube
Um sich Untertitel für ein YouTube-Video anzeigen zu lassen, öffnen Sie das YouTube-Video. Fahren Sie mit der Maus auf das Video. Es öffnet sich die Abspielleiste. Am rechten, unteren Rand erscheinen unterschiedliche Symbole.
Um sich die Untertitel des Videos anschauen zu könne, klicken Sie auf das Symbol für „Untertitel“. Die Untertitel werden Ihnen automatisch angezeigt.
Falls Ihnen das Symbol für „Untertitel“ nicht angezeigt wird oder Sie die Untertitel-Sprache ändern möchten, klicken Sie auf das Symbol „Einstellung“.
Wählen Sie dann den Punkt "Untertitel" aus. Je nach Video haben Sie die Auswahl zwischen verschiedenen Untertitel-Sprachen.
Achtung! Einige Videos unterstützen die Untertitelfunktion nicht. Prüfen Sie dies vor der Nutzung.
Tipp 5: Berücksichtigung von Kita-, Schul- und Ferienzeiten bei der Veranstaltungsplanung
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morgens, mittags, abends – alle mitgedacht!
Bedenken Sie Kita-, Schul- und Ferienzeiten bei der Planung von Veranstaltungen, Sprechstunden und Seminaren mit.
Für Beschäftigte und Studierende mit Kindern kann es schwer sein an Veranstaltungen, Telefonkonferenzen oder Sprechstundenterminen teilzunehmen, die außerhalb der Kita- und Schulzeiten liegen. Gleiches gilt für Termine, die während der Schulferien stattfinden (Übersicht zu Schulferien in Hamburg). Besonders betroffen sind hier diejenigen, die sich keine zusätzliche Betreuung leisten können.
Termine lassen sich am Besten in Rücksprache mit allen Beteiligten und mit einem gemeinsamen Blick auf die Uhrzeit vereinbaren. Versuchen Sie die Zeiten für Sprechstundentermine, Teamsitzungen und eintägige Exkursionen so zu planen, dass eine Abholung von Kindern aus der Kita bzw. die Betreuung von Kindern möglich ist.
Das Familienbüro der HAW Hamburg hilft Ihnen bei Fragen zur familiengerechten Gestaltung, der Betreuung von Kindern und der Pflege von Angehörigen gerne weiter.
Aktuell wegen der Corona-Pandemie haben wir verschiedene Links zu Unterstützungsangeboten für Familien mit Kindern jeden Alters in den Bereichen Schule, Kultur, Kunst, Basteln zusammengestellt. Schauen Sie doch mal rein!
Tipp 6: Diversität auf Bildern
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Diversität in der Gesellschaft? Diversität auf Bildern!
Mit ein paar Fragen lässt sich prüfen, ob das genutzte Bildmaterial diversitätsbewusst gestaltet ist.
Welche Wirkung wollen Sie mit ihrem gewählten Bild erreichen? Zeigen sich im Bild erwartbare Rollenverteilungen?
Bilder bilden nicht nur Realität ab, sondern schaffen diese gleichzeitig. Auf Bildern werden auch gesellschaftliche Vorstellungen und Stereotype über Geschlecht, Alter, Migration, gesundheitliche Beeinträchtigung und vieles mehr transportiert. Daher ist es wichtig zu überprüfen, inwiefern verwendete Bilder Stereotype oder Machtungleichheiten reproduzieren.
Bilder können auch motivierend wirken. So kann die Abbildung von Männern in Pflegeberufen auf Informationsmaterialien dazu führen, dass sich mehr Männer für ein Studium oder eine Tätigkeit im Pflegebereich interessieren. Ähnliches gilt für Frauen in MINT-Berufen. Die motivierende Wirkung von Bildern sollte bei der Verwendung von Bildmaterial berücksichtigt werden.
Folgende Fragen bieten erste Ansatzpunkte, um Ihr Bildmaterial diversitätsbewusst zu betrachten.
Tipp 7: Binnenpluralität ermöglicht eine vielfältige und inklusive (Medien-)Gestaltung.
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unterschiedlich, vielfältig, gemeinsame
Binnenpluralität ermöglicht eine vielfältige und inklusive
(Medien-)Gestaltung.
Binnenpluralität, was ist denn das? Binnenpluralität ist ein Prinzip des öffentlich-rechtlichen Programmangebots in Deutschland und meint eine möglichst vielseitige und vielfältige Repräsentation von Meinungen und Positionen. Übertragen auf die Medien- und Bildgestaltung auf Webseiten, in Präsentationsfolien oder auf Infoflyern bedeutet dies: Schauen Sie sich die verwendeten Bilder bzw. Medien in einer Zusammenschau an.
Sie können sich beispielsweise fragen: Werden bestimmte Gruppen (Frauen, ältere Menschen, …) besonders häufig oder (fast) gar nicht abgebildet? Wie wirkt diese (fehlende) Abbildung mit ihrem Thema zusammen? Verstärkt eine Überrepräsentation von Frauen beispielsweise den Eindruck, dass Frauen vor allem für Erziehung und Pflege zuständig sind? Sind die abgebildeten Frauen alle weiß oder in Bezug auf Hautfarbe und Aussehen vielfältig?
Wenn Sie einen Film zeigen oder auf ihrer Webseite veröffentlichen, testen Sie diesen mithilfe des Bechdel-Tests und des Vito-Russo-Tests auf die abgebildete geschlechtliche und sexuelle Vielfalt.
In den verwendeten Bildern und Medien müssen Sie selbstverständlich nicht alle gesellschaftlichen Gruppen abbilden und/oder zeigen. Achten Sie jedoch auf eine möglichst diverse Gestaltung und fragen Sie sich, welche Wirkung diese möglicherweise hat.
Tipp 8: Pronomen in der E-Mail-Signatur
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Sie, er, X, * - Wer bist du eigentlich?
Wenn Sie Ihr eigenes Pronomen in der E-Mail-Signatur angeben, wissen Personen, wie Sie angesprochen werden möchten.
Mit der Verwendung eines Pronomens für eine andere Person gehen wir von einem Geschlecht aus. Oft werden die zweigeschlechtlichen Pronomen er/ihn und sie/ihr genutzt, wodurch Personen mit anderen Pronomen nicht sichtbar werden.
Indem Sie in Ihrer Email-Signatur angeben, mit welchem Pronomen Sie angesprochen werden möchten, wissen Personen um Ihr Pronomen. Somit wird ausgeschlossen, dass Ihnen ein Geschlecht zugeschrieben wird, mit dem Sie sich selbst nicht identifizieren.
Angehängt finden Sie eine Anleitung, wie eine Signatur im Corporate Design der HAW Hamburg angelegt werden kann.
Beispielsignatur:
_______________
[Vorname Nachname]
[Funktion]
T +49 40 428 75-xxxx / M +49 xxx xx xx xx xx
ihre.mail (at) haw-hamburg (dot) de
[Arbeitstage / Uhrzeit]
Pronomen [Personalpronomen] / [Possesivpronomen]
Teilen Sie mir gerne mit, mit welchem Pronomen / Anrede ich Sie ansprechen soll.
HOCHSCHULE FÜR ANGEWANDTE WISSENSCHAFTEN HAMBURG
Fakultät / Bereich / etc.
Straße / Raum xx / 20099 Hamburg
www.haw-hamburg.de
Datenschutzhinweis:
Informationen, wie wir personenbezogene Daten verarbeiten und welche Rechte Sie haben, erhalten Sie unter: www.haw-hamburg.de/datenverarbeitung
Ein kleiner Tipp für die Lehre: Starten Sie Kennlernrunden in Seminaren doch mal mit Ihrem Namen und Pronomen, um diskriminierungsarme Räume zu schaffen!
Um Alternativen zu binären Pronomen kennenzulernen und ein paar Tipps zum besseren Umgang mit Namen und Pronomen zu bekommen, stöbern Sie gern in der Broschüre Namen und Pronomen.
Tipp 9: Untertitelung eigener Videos
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Schreib doch mal mit!
Bei YouTube können Sie Ihre eigenen Videos untertiteln.
Untertitel erleichtern bzw. ermöglichen hörbeeinträchtigten Personen die Teilhabe an Videos. Bei YouTube können Sie selbst Untertitel für Ihre eigenen Videos generieren.
Kurzanleitung zum Untertiteln eigener Videos bei YouTube:
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Loggen Sie sich bei YouTube Studio ein.
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Wählen Sie im Menü links Untertitel aus.
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Klicken Sie auf das Video, das Sie bearbeiten möchten.
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Klicken Sie auf Sprache hinzufügen und wählen Sie eine Sprache aus.
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Klicken Sie unter Untertitel auf hinzufügen. Starten Sie dann die Videowiedergabe und geben Sie die Untertitel ein. Untertiteln Sie auch non-verbale Geräusche, wie [lautes Gelächter] oder [schluchzen].
Mehr dazu erfahren Sie bei dieser Anleitung zum Erstellen eigener Untertitel.
Tipp 10: Sensibilität beim Fotografieren und Abbilden
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Fotos und Videos sind für die Ewigkeit
Nicht jede Person möchte fotografiert oder aufgenommen werden.
Es gibt vielfältige Gründe, warum Menschen auf Veranstaltungen nicht fotografiert werden wollen oder weshalb Sie die Kamera bei Online-Konferenzen nicht aktivieren (u.a. weil Personen nicht wollen, dass Bilder im Internet auffindbar sind, weil sie durch die Kamera vom Inhalt abgelenkt werden oder weil durch das Homeoffice die Privatsphäre möglicherweise nicht mehr gewährleistet werden kann). Es ist wichtig, dass das Recht am eigenen Bild respektiert wird und Personen selbstbestimmt über das Abbilden ihrer Person entscheiden können.
Hier ein paar kurze Tipps, wie Sie mit Fotoaufnahmen bei öffentlichen Veranstaltungen umgehen können:
- sichtbarer Fotohinweis
- Einverständnis der abgebildeten Personen einholen (exemplarische Einverständniserklärung)
- Schlüsselbänder in unterschiedlichen Farben zur Markierung, wer beispielsweise nicht fotografiert werden möchte
- Pausenzeiten für Fotos und Videos, in denen Teilnehmende freiwillig bestimmte Szenen wie „Lebendiger Workshop“ oder „Zuhörendes Publikum“ nachstellen können
- Einrichtung einer Fotokabine
Auf der Webseite des Projekts „Diversify!“ finden Sie mehr Informationen zum Recht am eigenen Bild.
Tipp 11: Pluralität und Vielfalt sichtbar machen
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Pluralität und Vielfalt nicht nur auf der Straße
Das Auftreten wenig repräsentierter Personen als Expert*innen bei Veranstaltungen oder in Literaturhinweisen erlaubt ein tatsächliches Abbild der Gesellschaft.
Wenn wir auf öffentliche Veranstaltungen schauen oder uns die Literaturlisten aus den letzten Semestern ansehen, fällt eins immer wieder auf: Personen der Mehrheitsgesellschaft sind in deutlicher Überzahl. Dahingegen werden Menschen mit Migrationshintergrund, Frauen und Menschen mit Behinderung oft nur dann eingeladen oder aufgeführt, wenn es um Themen ihrer eigenen Erfahrung geht, wie zum Beispiel Inklusion, Migration oder Genderthemen. Problematisch ist, dass die marginalisierten Personen nicht als Expert*innen für andere Bereiche wahrgenommen werden. Dabei leben wir in einer Gesellschaft, die durch die Vielfalt von Lebensformen geprägt ist.
Lassen Sie uns gemeinsam für eine diversitätsbewusste Gestaltung einstehen! Zum Beispiel können Literaturhinweise um ein vielfältigeres Bild von Expert*innen erweitert werden oder unterschiedliche Personen mit unterschiedlichen Biographien, Perspektiven und Erfahrungen zu verschiedenen Themen eingeladen werden.
Tipp 12: Innehalten bei der Frage nach der Herkunft
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Sag mal, wo kommst du denn her?
Halten Sie kurz inne, bevor Sie Menschen fragen, wo sie eigentlich herkommen.
„Wo kommst du ursprünglich her?“ Diese Frage hören Menschen mit dunkler Hautfarbe oder einem angeblich fremd klingenden Namen in Deutschland häufig – weiße Menschen hingegen selten bis nie. Die Frage nach der Herkunft ist daher weniger neutral als sie zunächst erscheint, wie die Wiener Spoken-Word-Performerin Yasmo erklärt.
Schwarzen Menschen oder Menschen of Color, die in Deutschland aufgewachsen sind, wird mit der Frage vermittelt, dass sie eigentlich nicht von hier sind. Sie müssen ursprünglich doch woanders her sein, weil sie beispielsweise eine dunkle Hautfarbe haben und die ja vermeintlich nicht-deutsch ist. Die Angesprochenen werden folglich als nicht-deutsch und/oder nicht-zugehörig markiert. Dies kann Ausgrenzungserfahrungen verstärken und Zugehörigkeitsgefühle erschweren.
Wichtig! Fragen Sie sich selbst, warum Sie bestimmte Personen bei den ersten Begegnungen über deren Herkunft, Biographie und Stammbaum ausfragen – und andere nicht.
Mehr darüber, warum die Frage „Wo kommst du her?“ schwierig sein kann, erfahren Sie in der Broschüre zum Thema Alltagsrassismus.
Kontakt
n.n
Projekmitarbeiterin für Antidiskriminierung und Diversity
Die Stelle ist im Moment nicht besetzt. Weitere Fragen richten Sie an die Leitung der Stabsstelle Gleichstellung, Dr. Stephanie Rose.